„Es geht nicht um Systeme,<br /> sondern um Lösungen“
Interview mit Jochen Bihl, Geschäftsführer Bihl+Wiedemann
Als weltweit erstes Unternehmen konnte Bihl+Wiedemann 1995 einen zertifizierten ASi Master vorweisen – und gehört nach wie vor zu den Pionieren in Sachen AS-Interface. Dass die Mannheimer inzwischen auch als universeller Sicherheits-Spezialist von sich reden machen, ist nach Ansicht von Jochen Bihl kein Widerspruch, sondern eine logische Konsequenz.
ASi MASTER NEWS : Herr Bihl, seit über 15 Jahren gilt in der Welt der Automatisierung die Formel: „Bihl+Wiedemann = ASi“. In jüngster Zeit treten Sie immer häufiger als universeller Sicherheits-Spezialist auf. Gehen die „AS-Interface Masters“ aus Mannheim neuerdings fremd? Jochen Bihl : Nein, keineswegs. Dass wir die ASi Fahne nicht mehr so auffällig vor uns her tragen, wenn wir übermaßgeschneiderte Sicherheit reden, hat einen ganz pragmatischen Grund: Die Gesprächspartner erwarten vor allen Dingen konkrete technologische Antworten auf konkrete technologische Fragen. Dass unsere Konzepte auf ASi Safety basieren, ist für sie im Grunde nur bei Applikationen interessant, die auch im Standardbereich mit AS-Interface laufen, weil sich dann natürlich zusätzliche Einsparpotenziale ergeben. Für alle anderen Kunden geht es aber nicht um Systeme, sondern um Lösungen. Ob die nun mit ASi, BS-i oder CS-i am besten funktionieren, ist dem Anwender letztlich völlig egal.
ASi MASTER NEWS : Uns aber nicht: Könnten Sie denn inzwischen auch Sicherheitspakete schnüren, die mit anderen Systemen als ASi Safety laufen? Jochen Bihl : Selbstverständlich verfügen wir über das nötige Know-how dafür – praktisch jedoch waren wir bisher noch mit kaum einer Aufgabenstellung konfrontiert, bei der das wirklich Sinn gemacht hätte. Rein systematisch betrachtet ist AS-Interface Safety at Work derzeit einfach das Nonplusultra im Bereich der modernen Sicherheitstechnik – und wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit noch sehr lange Zeit bleiben. Beispielsweise kommt keine andere Technologie dem Trend zur Dezentralisierung so konsequent entgegen. Außerdem ist unser Spektrum an vielseitig einsetzbaren Erweiterungsmodulen und optimierten Softwarelösungen inzwischen so groß, dass es heute so gut wie keine Sicherheitsfrage mehr gibt, die wir mit ASi Safety nicht optimal beantworten könnten. ASi MASTER NEWS : Sie haben in der Tat zuletzt des öfteren mit sicherheitstechnischen Innovationen für Furore gesorgt. Werden Sie sich künftig auch wieder verstärkt auf die Weiterentwicklung von AS-Interface im Standardbereich konzentrieren? Jochen Bihl : Dieses Engagement haben wir zu keiner Zeit zurückgefahren. Möglicherweise wurde das in den letzten ein, zwei Jahren ein bisschen überstrahlt vom Feuerwerk unserer Safety-Neuheiten – aber de facto ist auch bei unseren Angeboten für nicht-sichere Anwendungen einiges passiert: Denken Sie nur an die zahlreichen zusätzlichen Diagnose-Features oder an die zusätzliche SPS-Funktion unserer neuesten Gateways, die sich in C programmieren lassen und damit schon heute optimal auf die Anforderungen von morgen vorbereitet sind. Im Übrigen spielt die Differenzierung nach Sicherheits- und Standardprodukten bei der Wahl unserer jeweils nächsten Entwicklungsprojekte eigentlich gar keine so große Rolle. Entscheidend ist lediglich, welche Herausforderungen sich für unsere Kunden aktuell stellen – und mit welchen technologischen Mitteln sie sich am einfachsten meistern lassen. ASi MASTER NEWS : Herr Bihl, wir danken Ihnen für das Gespräch.