Alles im grünen Bereich - Neue Diagnose Software
Auf der Rangliste der einfachsten Bussysteme der Welt steht AS-Interface schon lange unangefochten auf Platz 1. Mit der neuen Diagnose-Software von Bihl+Wiedemann wird die Arbeit mit ASi jetzt sogar noch um einiges leichter: Das komfortable Tool überprüft permanent die Fitness des gesamten Netzes, liefert im Falle einer Störung auf Knopfdruck konkrete Handlungsempfehlungen – und macht es damit selbst für Nicht-Fachleute möglich, eventuelle Probleme schnell zu beheben.
Auch wenn er auf dem einen oder anderen Bein hinkt: Der Vergleich mit dem Bordcomputer in einem modernen High-Tech-Auto liefert schon mal einen ersten und eigentlich gar nicht so schlechten Anhaltspunkt für das, was die neue Diagnose-Software von Bihl+Wiedemann in AS-Interface Netzen leistet. Auf den ersten Blick tun die beiden nämlich genau dasselbe: Sie checken die Funktionen und Interaktionen sämtlicher angeschlossener elektronischer Bauteile. Wenn alles einwandfrei läuft, heben sie den Daumen. Wenn nicht, sagen sie, wo’s hakt. Der offensichtlichste Effekt für den Nutzer ist also weitgehend identisch: Beide Tools machen selbst komplexe Systeme auch für Nicht-Fachleute problemlos beherrschbar. Die technologischen Prozesse, die für den kompletten Fitness-Check durchlaufen werden, spielen sich im Hintergrund ab – die Mitteilungen, die der Anwender erhält, sind klar und unmissverständlich formuliert. Im Idealfall, der gleichzeitig der Normalfall sein dürfte, heißt es: Alles okay. Allein das werten die meisten Nutzer schon als Riesenvorteil: das gute Gefühl, dass alles geprüft und für in Ordnung befunden wurde. Und auch im Fall einer Störung gibt es konkrete Ansagen und keine verklausulierten Erläuterungen. „Was der Anwender will, sind ja de facto nicht die Diagnoseinformationen, was er wirklich wissen möchte, ist, was er in diesem Moment machen soll, um die Störung zu beseitigen“, sagt Bihl+Wiedemann Geschäftsführer Jochen Bihl.
Auf den zweiten Blick offenbaren sich dann allerdings doch gewisse Unterschiede zwischen Bordcomputer und Diagnose- Software. Denn während der Kollege im Auto seinen Fahrer schon wegen Bagatelldefekten in die Werkstatt schickt, gibt der elektronische ASi Fitness-Coach in solchen Fällen ganz konkrete Tipps zur Behebung des Fehlers – zum Beispiel, welcher Slave ausgetauscht werden muss, damit das System wieder tadellos läuft. „Selbst beseitigen kann unsere Software die Störung natürlich nicht“, meint Jochen Bihl. „Aber sie kann so eindeutige Handlungsempfehlungen geben, dass auch Nicht- Fachleute sie verstehen und sehr häufig auch gleich selbst umsetzen können.“
In der Praxis der Fabrik- und Prozessautomation heißt das: Es entstehen plötzlich ganz neue Freiheiten bei der Einsatzplanung für die Mitarbeiter. Im Produktionsalltag war es angesichts der einfachen Bedienung des Systems bekanntlich schon lange möglich, AS-Interface Netze mit Maschinenpersonal zu betreiben, das über wenig bis gar kein spezielles ASi Know-how verfügt. Dank der neuen Diagnose-Software sind dieselben Mitarbeiter jetzt sogar in der Lage, kleinere Störungen ohne Unterstützung sachkundiger Kollegen zu beheben. Und für die produzierenden Unternehmen, die bisher den Einstieg in die Bustechnik mit all ihren Vorteilen scheuten, weil sie keine ausgewiesenen Spezialisten in ihren Reihen haben, entfällt nun auch die allerletzte Hürde, die sie von einer effizienteren Zukunft jenseits der antiquierten Parallelverdrahtung trennte.
Die neue Diagnose-Software kann aber noch weit mehr: Sie stellt nicht nur fest, dass ein Slave ausgefallen ist, sie geht auch der Frage nach dem Warum auf den Grund. Dazu ein Beispiel aus dem richtigen Leben – so geschehen bei einem langjährigen Bihl+Wiedemann-Kunden:
Nachdem eine Safety-Einheit immer wieder mal unvermittelt abgeschaltet hatte, wurde ein bestimmter Slave als Grund für das Problem identifiziert. Danach trat der Fehler aber weiterhin auf. Mit Hilfe des Supports von Bihl+Wiedemann hat der Anwender dann anhand der Fehlerhistorie sehr schnell herausgefunden, dass die eigentliche Ursache der Abschaltungen nicht ein defekter Slave, sondern sporadische Erdschlüsse waren. Die ließen sich sofort beheben, und die Anlage lief wieder rund. „Unser Ziel bei der Entwicklung war, dass unsere neue Diagnose-Software genau diesen Weg selbstständig geht“, sagt Jochen Bihl. „Sie erkennt also, dass ein Slave ausgefallen ist und gleichzeitig ein Erdschluss vorliegt – und zieht daraus den logischen Schluss, dass das eine die Ursache für das andere ist.“
Aber auch wenn die Zusammenhänge weitaus komplexer sind, leistet die neue Diagnose-Software wertvolle Dienste bei der Fehlersuche. Denn sie speichert bis zu 24 Stunden lang permanent alle Diagnosedaten eines jeden Geräts. Anhand dieser Informationen und der Rohdaten der Messprotokolle ist es für den technischen Support von Bihl+Wiedemann dann meist ein Leichtes, den Problemen auf den Grund zu gehen und sehr schnell gleich am Telefon zu helfen – ganz ohne zeitliche Verzögerung durch die Anreise der entsprechenden Spezialisten.
Die Entwicklung der in der gesamten Automatisierungsbranche einzigartigen Diagnose-Software mit deutlich erweitertem Leistungsumfang war für die AS-Interface Masters aus Mannheim im Grunde „nur“ die konsequente Fortsetzung einer bereits seit vielen Jahren verfolgten Strategie. Mit jeder neuen Gateway-Generation haben sie das Spektrum an Werten, die ihre Geräte messen können, auf die denkbar kosteneffizienteste Art und Weise kontinuierlich vergrößert. „Die Daten waren ja bereits verfügbar“, sagt Jochen Bihl. „Es ging jetzt lediglich noch darum, ein intelligentes Frontend zu konzipieren, das all diese Informationen möglichst gewinnbringend für den Anwender verarbeitet.“
Doch auch damit ist die Entwicklung natürlich noch lange nicht zu Ende. Mit dem Status Quo sind die Mannheimer ihrer Vision zwar schon ein gutes Stück näher gekommen, komplett umgesetzt ist sie damit keineswegs, wie Jochen Bihl betont: „Das ist erst dann der Fall, wenn ich zu einem Kunden komme und er mir erzählt: ‚Viele Jahre lang war ich begeistert von Ihrem technischen Support. Aber eigentlich könnten Sie diese Abteilung jetzt auch auflösen, denn inzwischen gibt es kein einziges Problem mehr, das sich nicht auch mit Hilfe Ihrer Diagnose-Software lösen ließe.‘ Bis dahin haben wir allerdings noch ein gutes Stück Weg vor uns.“
Diagnose-Software von Bihl+Wiedemann
- Untersuchung der Standardinformationen wie der elektrischen Prüfung von Spannung, Strom und Symmetrie sowie von Konfigurations-, Peripherie- und Telegrammfehlern
- Zusätzliche Untersuchung von ASi Safety at Work über die Diagnose der sicheren Eingänge und der sicheren Codefolgen sowie der sicheren Ausgänge und der Safe Link - Verbindungen
- Auslesen des Diagnosepuffers
- Unterscheidung von Erdschlussfehlern
- Pop-up-Fenster mit konkreten Informationen und Lösungsvorschlägen bieten direkte „Hilfe zur Selbsthilfe“ bei Fehlern, die während des Tests auftreten
- Dokumentation der ASi Installation (des ASi Gateways mit allen ASi Kreisen und allen angeschlossenen Slaves)
- Aufzeichnungsdauer zwischen einer Minute und 24 Stunden möglich
- Automatischer Start der Diagnose-Software über Parameter in der Steuerung möglich
- Automatische Erstellung eines detaillierten Prüfberichts zur direkten Ansicht als PDF
- Möglichkeit, für weitere Unterstützung alle relevanten Systeminformationen auf Knopfdruck direkt an den Support von Bihl+Wiedemann zu senden